Morgens fahren wir ohne Frühstück nach Ebor zum "campdraft".
Das ist wirklich einmal etwas ganz Besonderes.
Als wir ankommen, sind gerade die Wettkämpfe der Junioren und einige der Kids auf den Pferden erscheinen uns wirklich noch sehr jung.
Viehtransporter kommen und liefern neue Rinder für die Wettkämpfe.
Scheinbar darf jedes Tier nur einmal mitmachen.
Selbst für die ganz Kleinen gibt es schon Wettbewerbe zu Pferd. Sie müssen einen kleinen Parcour absolvieren. Ich finde das alles unheimlich interessant und faszinierend. Es ist eine ganz andere Welt. Wir sind mit Sicherheit die einzigen Touristen hier.
Eine junge Frau kommt mit einem Welpen auf dem Arm vorbei und ein Mann spricht sie an und fragt warum er nicht selber läuft. Sie setzt ihn auf den Boden und zieht sanft an der Leine. Nichtspassiert. Sie hebt ihn wieder auf mit dem Kommentar: He is not very keen on the walking business.
Hier bei der Australian Campdraft and Rodeo Assocation gibts noch ein paar mehr Informationen
Eine wirklich sehr interessante Veranstaltung.Wir brauchen etwas Zeit, bis wir uns losreißen können. und zu den Ebor Falls fahren. Der Abstecher dorthin lohnt sich
Es gibt zwei Lookouts.
Dann fahren wir weiter und zum Point Lookout im New England National Park. Er liegt auf 1563 m Höhe und es ist entsprechend frisch. Als ich auf dem Parkplatz aussteige, riecht es stark nach Diesel und ich habe erst Emma in Verdacht, bis ich einige große Pfützen ein Stück weiter vorn entdecke. Ein Wagens der NRMA Roadside Assistance steht dort und entpuppt sich als die Quelle des Diesels. Der Fahrer sitzt am Weg und versucht gerade Hilfe zu organisieren. Neben uns parkt ein Auto mit Hilfsrad. Wahrscheinlich wurde der NRMA deswegen geholt und nun sitzt er selbst in der Patsche hier oben.
Der Lookout hat 180° Blicke in die Berge. Auch hier könnte man wieder länger bleiben.
Es gibt viele Wanderwege. Wir besuchen noch die Dutton Trout Hatchery und kaufen geräucherte Forelle: eine willkommene Abwechslung für unser Abendessen. Wir erzählen dass wir auch Verwandte daheim haben mit einer Forellenzucht. Der Mann gibt uns einen kleinen Eimer Futter und schickt uns zum Fluß, um die wilden Fische zu füttern. Einige große Exemplare tummeln sich dort und nehmen den Imbiß gerne an.
Wir fahren dann noch zu den Wollomombi Falls, einem der größten Wasserfälle Australiens.
Sie fließen zwar nicht im Augenblick, aber der Blick hinüber auf die steilen Felswände ist dennoch wunderschön. Man kann sich zumindest vorstellen was hier geboten ist, wenn es viel Wasser hat. Wir spielen mit dem Gedanken hier auf dem Campingplatz die Nacht zu verbringen, aber die Temperaturen im mittleren einstelligen Bereich nachts machen die Sache weniger verlockend. Auch werden wir kein Tier sehen, wenn wir nicht bei Dunkelheit noch außen sitzen statt im Schlafsack zu liegen.
Wir fahren nach Uralla zum Campingplatz, der der Gemeinde gehört. Wir lesen, dass das Büro ab 16.30 besetzt ist und suchen uns eine Platz. Der Campingplatz ist sehr klein und sehr sauber. Das Einzige, was uns irritiert, ist die niedrig hängende Leitung über uns. Ist sie stromführend? Wir parken vorsorglich noch mal um ein Stück weiter . Kurz nach 16 Uhr kommt ein sehr netter Caretaker, der ausgiebig alles putzt, obwohl es doch schon so sauber war: unglaublich. Da könnten sich andere Caravanparks mal ein Beispiel daran nehmen... Der Mann stammt aus Bangladesch, ist seit 3 Jahren hier und hofft auf die Einbürgerung. Er erzählt, dass die Gegend hier besonders schlimm von der Dürre betroffen ist.