Morgens klebt Gerhard den Tankdeckel und den Deckel für den Stromanschluß mit Klebeband ab. Nach den letzten Fahrten auf gravel road sind sehr viele Steinchen und Staub durch die Abdeckungen geraten. Der Verschluß für den Strom hat dadurch schon geklemmt und auch im Diesel brauchen wir keinen Dreck. Außerdem wird Luft aus den Reifen gelassen. Wir fahren die nächsten Tage nur gravel road.
Die Rio Tinto Railway Road führt entlang der Gleise, auf denen das Eisenerz nach Dampier transportiert wird. Zu Beginn ist die Strecke noch eingleisig, wird aber später zweigleisig. Die Züge, die uns begegnen, sind gigantisch. Wir fahren entlang eines stehenden Zuges, er ist über 2 km lang. Wir haben auf der Tour gehört, dass die Züge auch einen Bremsweg von guten zwei Kilometern haben. Außerdem sind die dinger sau laut.
Die Strasse ist einem recht guten Zustand und auch nicht einsam. Uns begegnen viele Mining Fahrzeuge und an einigen Stellen der Strecke wird gearbeitet. Die Landschaft, die wir durchqueren, ist auch sehr schön, abwechlsungsreich und es gibt immer wieder Berge und Hügel zum Fotografieren.
Bei einem unserer Stopps bemerken wir, dass sich eines der Ersatzräder dreht, so dass das Kabel für die Beleuchtung des Nummernschildes schon ganz straff gespannt ist. Werkzeug wird herausgekramt. Ab und zu kommt ein Fahrzeug und wird langsamer. Wir halten die Daumen nach oben zum Zeichen, dass wir keine Hilfe brauchen. Ein Fahrer verhält sich anders, gibt noch Gas und staubt uns so noch mehr ein. Er ist hier aber die Ausnahme und wir kennen es eigentlich so von Fahrten in abgelegenen Gegenden, dass die Leute anhalten und fragen, ob man Hilfe braucht.
Unterwegs halten wir noch am Wrack eines Autos aus einer anderen Zeit. Leider lässt sich nicht mehr feststellen, was es für eine Automarke war, aber man erkannt, dass das Baujahr schon länger zurückliegt nicht nur an der Karosserie, sondern auch an dem vielen Metall, dass verarbeitet wurde statt Kunststoff.
Als wir die Railway Road wieder verlassen, wird die Strasse auch gleich viel schlechter. Wir fahren zum Millstream Nationalpark, wo wir uns von den 2 Campgrounds den Stargazer Campground ausgesucht haben. Er ist kleiner und Generatoren sind verboten. Wir bekommen auch noch eine nette site. Der Camphost heisst July. Als sie abends nicht vorbeikommt, um die Gebühr zu kassieren, machen wir uns auf den Weg zu ihr. Sie sitzt gerade beim Essen und wir stellen fest, dass es hier Kochmöglichkeit und ein Barbecue gibt. Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir noch etwas zum Grillen in Tom Price eingekauft.
Abends gibt es einen schönen Sonnenuntergang und wir sitzen noch vor dem Auto OHNE Jacken und OHNE zu frieren.
Unsere Reise in Australien 2018-2019
02.07.18
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- Kategorie: 2018-07