Wir schauen uns morgens den Fifth Wheeler von John und seiner Frau von außen an: Das Teil ist gigantisch, mit ausfahrbaren Seitenteilen. Von den beiden ist nichts zu sehen und wir wollen nicht stören morgens. Kurz bevor wir fahren, kommt John dann noch hergelaufen und bringt den versprochenen Prospekt. Das ist sehr nett und ich gebe ihm meine ausgelesene Juni AWW für seine Frau mit.
Wir fahren Richtung Tom Price. Dort gehen wir als erstes in das Touristinfo, bevor es schließt um 12:30. Heute ist ja Sonntag. Am Caravan Park müssen wir uns anstellen, als wir reservieren wollen für die Tage nach unserem Besuch im Karijini Park. Das Anstehen war umsonst, sie machen keine Reservierungen. Die Dame beruhigt uns zumindest, es gäbe immer Platz für alle. Gut, der Platz ist riesig, aber es sind halt nun mal Ferien in Westaustralien. Durch den total ausgebuchten Cape Range Nationalpark sind wir einfach vorsichtig geworden und wollen keine weiteren Enttäuschungen erleben. Das ist auch der Grund, warum wir für den Aufenthalt im Karijini Nationalpark eine unpowered site im von Aboriginals geführten Eco Retreat gebucht haben für stolze 40 $ pro Nacht. Überall in den Prospekten wird es beworben und wir sind gespannt, was uns dort erwartet.
Dort angekommen fällt uns als erstes auf, dass nirgends ein Aboriginal zu sehen ist. Die Angestellten sind alles junge Weiße, wahrscheinlich Backpacker. Die sites sind in Schleifen angelegt und haben Abstand zueinander. Das ist erst einmal positiv. Wir sind in der wattle loop.
Aber unser Platz ist nicht sehr sauber, Papierstückchen, Eierschalen, ein Pflaster, überall Flecken von Zahnpasta und auch ein paar Fetzen Klopapier wehen fröhlich im Wind. Unsere nächsten sanitären Anlagen sind die bei der Rezeption. Hier gibt es auch zwei Duschen, die morgens und abends im Dauerbetrieb sind und einen weiteren Nachteil mit sich bringen: Sind sie in Benutzung, laufen die Toiletten nicht mehr richtig ab. An der Rezeption erklärt man uns, dass man seinen Müll wieder mitnehmen müsste, weil dies ja schließlich ein Nationalpark sei. Bei Bedarf würden sie einem Mülltüten zur Verfügung stellen, d.h. das Retreat hat keine zentrale Müllsammelstelle. Wir bewundern zumindest die geniale Geschäftsidee: 40 $ pro Nacht für praktisch keine Gegenleistung...
Es gibt hier auch eine Bar und ein Restaurant. Hier kann man nicht einfach am Tresen sein Essen auswählen und bestellen. Es gibt ein "wait to be seated" Schild und erwartungsgemäß teure Preise. Wir finden, dass wir bereits genug Geld hier lassen und halten uns an unsere mitgebrachten Vorräte.
In der Nacht weht ein starker Wind und es ist ziemlich kalt, Minimum 6°C.
Unsere Reise in Australien 2018-2019
24.06.18
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- Kategorie: 2018-06